Vanessa Heydrich

Physiotherapie

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Orthopädie

Die Orthopädie ist ein faszinierendes Fachgebiet der Medizin, die sich im erweiterten Sinne mit allen Funktionsstörungen und Beschwerden des Haltungs- und Bewegungsapparates beschäftigt. Sie ist – so lange wie medizinisch sinnvoll – der konservativen Therapie verpflichtet, versucht also grundsätzlich Operationen zu vermeiden.

Viele Beschwerden, mit denen sich Patienten hilfesuchend an mich wenden, können durch eine gründliche Anamnese und Befundung (Sicht- und Funktionsuntersuchung) auch ohne umfangreiche Bild gebende Verfahren (Röntgen, MRT u.a.) auf den Punkt gebracht werden.

Im Zeitalter der bildgebenden Verfahren möchte ich mich klar davon abgrenzen, dass optische Makel auch Weg weisend für Ihre klinische Symptomatik sind! Mich interessieren die funktionellen Zusammenhänge, die u. U. auch ursächlich für ein auffälliges Röntgen- oder MRT-Bild sind.

Ein schönes Foto macht noch keinen guten Menschen und umgekehrt! Und ja, natürlich war meine Haut mit 20 Jahren glatter als heute. Bin ich deshalb „altersentsprechend degeneriert“? Oder zeigt mein Foto eher an, wie mein Leben verlaufen ist, was gut und was schlecht läuft und wo ich Veränderung, Unterstützung oder Umlernen benötige? Erklärt ein Foto, wie es mir wirklich geht? Wie gut ich im Leben stehe und es meistere? Analog verläuft es mit Ihrem Bewegungssystem. Ein im MRT nachgewiesenes Impingement-Syndrom kann ebenso durch Untersuchungen diagnostiziert werden. Für die Therapie sind Ihre Beschwerden ausschlaggebend und das MRT wird weder Ursachen noch Beschwerden beseitigen. Ich bin dankbar, dass wir eine so differenzierte, technisierte und spezialisierte Medizin haben, doch ersetzt sie viel zu oft Menschenverstand und analytisches Denken!

Ich orientiere mich in der gemeinsamen Arbeit an sog. „klinischen Symptomen“, an funktionellen Zusammenhängen, nicht an einzelnen Strukturen. Denn warum sind denn einzelne Strukturen „nicht mehr schön“? Ist die Ursache erkannt, ist der wichtigste Schritt zur Behandlung getan.

Da dieser Schritt Gründlichkeit erfordert, benötige ich für die erste Behandlung grundsätzlich mindestens eine Stunde Zeit! In dieser werden Patienten- und Fallanamnese besprochen, ein Sichtbefund erstellt und eine Funktionsuntersuchung durchgeführt. Aus diesen Aspekten ergibt sich dann ein therapeutischer Ansatz, den ich ausführlich mit Ihnen bespreche. Diesen Bogen zu schlagen und Ihnen die Zusammenhänge zu erklären, liegt mir besonders am Herzen.

Ich verstehe mich zunächst als Dolmetscher Ihres Körpers. Er äußert sich in Beschwerden, die Sie „hören“, aber nicht verstehen. Ich schaue genau hin („höre zu“) und übersetze Ihnen dann – in für Sie verständliche Worte – warum Ihr Körper „mosert“. Der nächste Schritt ist der, dass ich mich als Lehrerin verstehe. Ich erkläre anatomische und funktionelle Zusammenhänge, auf dass Ihnen leicht plausibel wird, warum gewisse Strukturen überlastet oder unterfordert sind, also wo Ihre Beschwerden herrühren. Nur so können wir im Team die Therapie, vor allem aber Ihren Alltag, gestalten und Ihnen die Eigenverantwortung zurückgegeben.

Bei einem Überlastungssyndrom mit Entlastung zu agieren ist der gängige, aber von mir nicht als sinnvoll erachtete Weg! Wird es hilfreich sein, ein z.B. durch den Alltag überlastetes Knie zu entlasten? Oder wird es sinnvoller sein, Sie belastbarer für Ihren individuellen Alltag zu machen? Der Anspruch an eine verbesserte Belastbarkeit wird mittels unterschiedlicher Ansätze angestrebt: Die Bewegungsmuster (z.B. Stand- und Gangmuster) werden optimiert, d.h. dass alle Strukturen wieder in den Positionen und in dem Timing agieren lernen, wofür sie geschaffen sind. Das macht die gleiche Bewegung um ein Vielfaches leichter! Die überlastete Struktur bekommt Hilfe, indem längst vergessene andere Strukturen wieder „mit ins Boot“ geholt werden. Und allen an Haltung und Bewegung beteiligten Strukturen wird ein Leistungsspektrum abverlangt, das dem Ihres Alltages entspricht! Gehemmte Strukturen werden befreit, auf dass sie wieder ihre Aufgabe im System wahrnehmen können und die Strukturen schädigenden Muster werden aufgespürt und möglichst durch bessere umgeschrieben.

Ein Impingement in der Schulter entsteht durch Druck auf eine Sehne, die zwischen zwei knöchernen Strukturen eingeklemmt und aufgefasert wird. Eine Sehne ist aber für Zug gemacht. Wird es helfen, eine Akromioplastik durchzuführen, also einen Knochen abzuschleifen? Ja! Aber fraglich ist, ob der Erfolg dauerhaft ist und ob es nicht ohne Operation auch hätte gelingen können. Daher ist mein (oftmals erfolgreicher) Ansatz, die Strukturen zu aktivieren, die den Schulterkopf nach unten ziehen, wodurch wieder mehr Raum entsteht! Und können wir nicht schauen, warum der Schulterkopf überhaupt so weit nach oben gezogen wird, um ursächliche Strukturen zu lösen, überaktive Strukturen zu dämpfen und „faule Hunde“ zu mehr Aktivität motivieren? Wenn das geschafft ist, entsteht kein Druck mehr auf die Sehne, so dass sie auch keinen Grund zur schmerzhaften Entzündung, zur Zerfaserung und zum Riß hat!

Benutzen Sie Ihren Körper wieder sinnvoll, benötigen Sie keine (oder nur wenig) extra Übungen. Das jedenfalls ist mein erklärtes Ziel! Gestalte ich meinen Alltag so, dass ich meinen Körper nicht schädige, sondern sogar so, dass ich ihn sinnvoll im Sinne seiner Funktion nutze, wird er durch diesen ausreichend „trainiert“. Wir streben also an, auf der negativen Seite weniger hinzu zu tun, auf der positiven mehr, so dass die Wippe automatisch wieder kippen wird.

Allerdings kann auch ich nicht zaubern! Je nachdem, wie weit ein Prozess fortgeschritten ist, wird die Prognose lauten! Weiterhin ist für die Prognose von großer Bedeutung, in wie weit ein Patient willens und in der Lage ist, die Therapie aktiv zu unterstützen. Ich kann stets nur so gut sein, wie mich meine Patienten sein lassen und der Ausgangszustand es zuläßt!

Wer nach Jahren der Therapie noch immer wie ein Schluck Wasser in der Kurve hängt, kann von mir immer nur wieder kompensatorisch, nicht aber kurativ (heilend) behandelt werden!

Umlernen dauert natürlich seine Zeit. Treten Sie mit dem Anspruch an mich heran, eine Fremdsprache in 3 Stunden zu erlernen, werde ich Sie nicht zufrieden stellen können. Aber genau um Ihnen einen schnellen und vor allem nachhaltigen Erfolg zu ermöglichen, erkläre ich viel und gestalte mit Ihnen gemeinsam die alltäglichen Situationen. Je mehr Sie diesen Teil übernehmen, desto mehr kann ich mich in der gemeinsamen Therapiezeit auf Dinge konzentrieren, für die auch ich als Therapeutin von außen Hilfe benötigen würde.

Fersensporne reagieren z.B. häufig umgehend mit deutlich verminderter Schmerzhaftigkeit, wenn die Fußwurzelknochen manualtherapeutisch korrigiert wurden. Das gehört in die Hände von speziell dafür ausgebildeten Therapeuten, auch ich würde mir dafür Hilfe von außen holen. Diesen Zustand aktiv zu erhalten, indem Sie besser stehen und gehen, ist wiederum nach einigen Erklärungen und Übungen leicht von Ihnen alleine zu bewältigen.

Mein Ziel ist ihre Freiheit! Waren wir ein gutes Team, können Sie Ihren Alltag mit gesteigerter Lebensqualität wieder ohne mich meistern. Wenn Sie mich nicht mehr brauchen, aber bei den nächsten medizinischen Fragen wieder wollen, dann habe ich meinen Anspruch an mich erfüllt.